Nun ist es soweit.
Nachdem Hossein und ich vor zwei Jahren 1800 km bis zum Mittelmeer nach St. Marie de la mer absolviert haben und noch heute von Zeit zu Zeit von der Tour zehren, entwickelte sich in den Geprächen, der Wunsch nach einer Fortsetzung des Erlebten.
Ein wirkliches Phänomen des Radreisens ist ja, dass mensch selbst nach dem härtesten Tag unmittelbar nach der Durchfahrt der Zielgeraden und dem ersten Bier in der Hand, die enorme Endorphinenausschüttung alle Strapazen vergessen macht.
Und nach ein paar Monaten, nach dem vollständigen Abklingen der diversen Blessuren, der Wiederkehr des Gefühls in den kleinen Fingern, nur noch verklärt romantische Erinnerungen zurückbleiben und somit der Wunsch nach Wiederholung aufkommt.
Es stand immer noch der Nordseeradweg zur Disposition, ca. 6000 km rund um unser Meer.
Allerdings geht der Weg über lange Strecken durch die skandinavischen Länder und insbesondere Norwegen.
Wer schon einmal dort war, der weiß, dass diese menschenleere, wildromantische Landschaft mit den atemberaubenden Panoramen und gewaltigen Steigungen in Wirklichkeit nur mit einem gehörigen Vorrat an Hochprozentigem zu ertragen ist. Leider ist die Zuladung bei einem Fahrrad in dieser Hinsicht ziemlich eingeschränkt. Auch das kulinarische Angebot, das lediglich einen kleinen Tunnel zwischen Aal flat rökt und glibberigen Fiskeboller bietet, steigert nicht die Motivation, diesen Radweg zu befahren. Böse Zungen behaupten sogar, dass die leeren Fiskebollerdosen nicht in die freie Natur entsorgt werden dürfen, weil sonst nachts die Elche wegen des dieser Dosen entströmenden Geruchs erbrechen müssten, irrtümlicherweise wird das von den Touristen als Brunftröhren verklärt.
Ein Blick auf die Niederschlagskarte für Norwegen ließ die Würfel endgültig in Richtung Südwesteuropa fallen.
Ein Blick auf die Niederschlagskarte für Norwegen ließ die Würfel endgültig in Richtung Südwesteuropa fallen.
Da wir vor zwei Jahren auf unserem Weg zum Mittelmeer kulinarisch und wettermäßig (allerdings erst ab Freiburg) nur gute Erfahrungen machten, lag es nahe, dieses Land auf einer anderen Route noch einmal zu bereisen.
Bei jeder Radreise stellt sich die Frage, wie kommen wir zurück. Lange schiebt mensch die Lösung des Problems vor sich her in der Hoffnung, irgendwie wird sich das schon finden, vielleicht lernen wir jemanden kennen, der uns mitnimmt oder es gibt doch einen fahrradaffinen Gott, so ähnlich naiv sind die Gedanken.
In Wirklichkeit passiert so etwas wahrscheinlich seltener, als der 6er im Lotto. So kämpften wir uns dann vor zwei Jahren vom Mittelmeer mit Bus, Zug und Fahrrad und diversen Übernachtungen bis Deutschland durch. Bis Aurich hätten wir es wohl kaum geschafft, wenn uns nicht Christiane aus Bad Kissingen abgeholt hätte.
Eine kluge Radreisende aus der Frühschwimmergruppe der Baalje brachte uns dann mit dem Hinweis von Süd nach Nord mit Rückenwind, auf die Idee, die Tour andersherum zu fahren und in Bordeaux zu starten. Bordeaux deshalb, weil es möglich ist, von Hamburg mit dem Fahrrad in grandiosen zwei Stunden dorthin zu fliegen.
Die Kosten für beide Räder betragen gerade einmal 100,00 Euro und liegen damit nicht über den Kosten für die Rückreise vor zwei Jahren. Die Räder gelten als Sport- und Sondergepäck und jedes kann ein Gewicht von 32 kg besitzen.
Bis auf das nervige Verpacken der Räder, der Demontage der Pedalen und Längsstellung des Lenkers ist somit die Fahrt zu unserem Ausgangspunkt wesentlich entspannter.
Danke Christiane, dass Du uns zum Flughafen bringst.
Pro Person kommen wir bei Easyjet mit gebuchtem Platz, 23 kg Übergewicht und den Fahrrädern auf runde 180,00 EURO.
Die Route war schnell festgelegt:
Bordeaux,
Le Gurp Municipal. Der Kultcampingplatz auf dem diverse Auricher Kinder ihre Urlaube vebracht haben. Dort holen wir Manni ab, der dort schon mit Ilse und dem Bulli Donnerstag angekommen ist. Austernschlürfen auf dem Markt in Montalivet.
Dann durch die Bretagne Richtung Le Mont St. Michelle, Käse, Fisch, Wein, weiter Richtung Normandie Bayeux, Le Havre, Dunkerque Wein, Fisch, Käse, Brügge Bier, Amsterdam, Groningen Pommes, Backfisch und dann endlich Bagband, wo unser sebstgebrautes Bier in Fässern auf uns wartet.
Laut Routenplaner KOMOOT liegen wir bei ca. 2000 km. Wir haben dafür maximal 4 Wochen Zeit.
Manni hat sein Fahrrad schon vor Tagen verpackt und es lässt sich komfortabel mit dem VW- Bulli von einem Stau zum nächsten bis Montalivet schaukeln.
Nach einer Nachricht von Manni sind es in Bordeaux 34 Grad im Schatten. Da können wir mithalten. Samstagnachmittag hatten wir 29,5 Grad auf der Terrasse. Wir sind also entsprechend vorbereitet. Leider meldet der Wetterbericht starke Gewitter, wenn wir in Bordeaux landen.
Vor vielen Jahren bei einem Zelturlaub ging hier in Montalivet nach einer ausgiebigen Verkostung diverser lokaler Weine auf wundersamer Weise mein Fahrrad verloren. Ich habe es trotz intensiver Suche nicht wiedergefunden. Nun ist es wieder aufgetaucht und ich schwöre, ich werde jede einzelne Auster genüsslich schlürfen.
Nach einer Nachricht von Manni sind es in Bordeaux 34 Grad im Schatten. Da können wir mithalten. Samstagnachmittag hatten wir 29,5 Grad auf der Terrasse. Wir sind also entsprechend vorbereitet. Leider meldet der Wetterbericht starke Gewitter, wenn wir in Bordeaux landen.
Vor vielen Jahren bei einem Zelturlaub ging hier in Montalivet nach einer ausgiebigen Verkostung diverser lokaler Weine auf wundersamer Weise mein Fahrrad verloren. Ich habe es trotz intensiver Suche nicht wiedergefunden. Nun ist es wieder aufgetaucht und ich schwöre, ich werde jede einzelne Auster genüsslich schlürfen.













