Der Morgen war für uns schwierig. Auf dem Zeltplatz im Dünkirchen gab es eine Menge Engländer, die sich bis spät in den Abend die Kante gaben und jeden französischen Campingplatz mit seinem Lausstärkeprofil in den Schatten stellten.
Ein beherzter Schrei von Hossein brachte die Leute dann endlich zu Verstand und Ruhe. Jürgen ließ sich die abendlichen Leckerein nächtens noch einmal durch den Kopf gehen ( Magen-Darm-Infekt.... nicht was ihr denkt) und war geschwächt um 4.00 wach. Um kurz nach 6 saßen wir auf den Rädern Richtung belgische Grenze.
Wir merken nun doch unsere dahinschmelzende Kondition.
Die Tristes dieser Grenzregion steht in einem enormen Kontrast zu den kernigen Häusern und kleinen Städchen in der Normandie, die mit ihren Hortensienbüschen und Bauerngärten, immer mal wieder die Frage in unseren Köpfen entstehen ließ, ob man vielleicht hier wohnen könnte. Hier in Belgien werden die Menschen dicker und der stehte freundliche Gruß der Franzosen verkehrte sich hier häufig in ein grußloses gucken.
Und wie kann es angehen. Kaum ist man über die Grenze, die als solche nicht mehr auszumachen ist und das hier angebotene Baguette schmeckt eher wie die Weißbrotstange in Aurich. Ehrlich, kein Vergleich zu den Backwaren in Frankreich.
In Newpoort sind wir dann wieder direkt an die Küste gefahren. Schon von weitem sieht man die gigantischen Schlichtbauten, die hier rund 30 km direkt an der Küste verbaut wurden. 20 Stockwerke, Eigentumswohnungen und von einer architektonischen Schönheit, dass selbst Waschbetonplatten hier schon als künstlerisches Gestaltungselement begriffen werden müssen. Aber kilometerlanger und langweiliger Sandstrand. Wir sind noch nie so lange auf einer Stranpromenade geradelt. Mindestens 12 km bis wir in Ostende ins Inland abbiegen Richtung Brügge.
Ab Brügge sind wir dem Damse Vaart gefolgt, einem Kanal, der bis zur holländischen Grenze führt. Das Erstaunliche, der gesamte Kanal ist mehrreihig mit Bäumen eines mittlerweile beträchtlichen Alters und Höhe bepflanzt.
Bis kurz nach Damme mit 84 Kilometer Tachostand sind wir gekommen. Heute ist in Belgien Nationalfeiertag und die Geschäfte haben geschlossen. Hossein hat kurzer Hand auf dem Campingplatz Kartoffeln in Butter besorgt und unsere eiserne Reserve Thunfisch in Öl komplettierte das Abendbrot. Auch Jürgen konnte zum ersten mal wieder essen. Bloß belgisches Bier war nicht aufzutreiben. Aber morgen!
Nun liegen wir um 19.00 in den Zelten. Morgen geht's Richtung Fähre Vlissingen, die wir um 09.15 Uhr erwischen müssen.





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