Freitag, 20. Juli 2018

Ende Gelände

Heute Morgen war es beim Aufwachen merkwürdig warm, kein gutes Zeichen. Der Himmel war durchgängig grau und waberte über den Atlantik. Der fehlende Wind ließ die Wolkendecke wie Blei am Himmel hängen.
Der einsetzende leichte Sprühregen ließ uns in windeseile die Zelte abbauen und unsere Sachen in die regendichten Radtaschen verpacken. Wir sitzen immer früher auf dem Rad  6.30 Uhr.
Jürgens Tourenplanung  versprach uns noch für die letzte Etappe in Frankreich vier Steigungen von summiert 400 Höhenmetern. So langsam reicht es uns. Die höchste Steigung liegt bei Hermelinghen mit ca 160 Höhenmeter. Also noch einmal so richtig in die Pedalen.
Es ist eine merkwürdige geologische Formation. Seit Tagen quälen wir uns über Berge und Hügel  und plötzlich geht es nach der letzten Steigung tatsächlich bis Calais begab. Fast im freien Fall und mit über 40 Stdkm sind wir mindesten 4 km ohne zu treten in den Ort Guinea eingefahren.
Wir versuchen, so schnell wie möglich Calais hinter uns zu lassen und unser Navigationssystem führt uns zielsicher auf Schleichwegen durch hässliche Wohngebiete mit wenig Verkehr aus der Stadt Richtung Dunquerke durch die alte Festungsstadt Gravelines. Ein schneller Milchkaffe und ein Zigarello gönnen wir uns. Vorsichtshalber verzichten wir auf das gute belgische Starkbier obwohl wir es uns redlich verdient hätten, denn ab jetzt bleiben wir an der Küste und es wird dauerhaft flach. Jetzt kann uns nur noch der stehte Gegenwind zusetzen. Wer hat uns eigentlich eingeredet, dass wir von Süd  nach Nord immer Rückenwind hätten. Der Wind bläßt konstant aus Nordwest.

Unterwegs kaufen wir schon mal ein gegrilltes Hähnchen für das Abendbrot. Bei dem Regen bleibt die Küche kalt.

Bei 100 km haben wir Dunquerke  erreicht und haben die Zelte in einem leichten Sommerregen aufgebaut. Ein Mobilheim war nicht mehr zu bekommen und das gesparte Geld verprassen wir mit einem Abendbrot unter einem Baum mit Huhn, Crevetten, Baguette mit Nüssen und einer überreifen Ananas, die wir schon seit Tagen in den Radtaschen durch Frankreich fahren und, ehe ich's vergesse, natürlich mit einer  Flasche bestem belgischen Bieres.



Aber ehrlich, bisher geht nichts über Ostfriesenbräu, es ist und bleibt unser Referenzbier.😀
Jetzt liegen wir in unseren Schlafsäcken. 20.30 Uhr, darf man auch keinem erzählen und sind fein zufrieden.

Hier ein weiteres Rätsel. Am Wegesrand sahen wir diese Pflanze großflächig angebaut. Um welche Frucht handelt es sich und wie wird sie verarbeitet. Wir haben null Check. 


Eine Flasche belgischen Bieres ist der Gewinnerin gewiss,





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