Samstag, 14. Juli 2018

Vive la France

Heute am 14. Juli haben wir uns getoppt. Mit aufgehender Sonne über dem Atlantik packten wir die taunassen Zelte ein und saßen um 6.30 auf den Rädern. Der Hochnebel waberte über den Campingplatz und brachte eine erstaunliche Kühle von knapp über 12 Grad.
Der Radweg  lief zunächst auf enormer Höhe von 50 Metern an der normannischen Steilküste.





Man kommt hier nicht so schnell voran und das liegt nicht nur an den steten Steigungen und schwindelerregenden Abfahrten von über 10%, wie Schilder für Radfahrer immer wieder anzeigen. Viel schlimmer sind die immer wieder anzutreffenden Verführungen am Wegesrand. Boucheries,  Boulangeries, in denen tatsächlich noch selbst gebacken wird und deren süßer Geruch uns die Steigungen hochtrieb. Marktstände mit reifem Obst aus der Region.
Um 9.00 war es dann soweit. Unser Odysseus Hossein war leider nicht am Fahrrad festgebunden und wurde angesichts eines verlockenden Bäckerladens schwach.
Ok, wir waren auch nicht abgeneigt. Frühstück viel zu früh, aber wieder lecker.
Leider öffnete auch der Delikatessenladen und unser Ankommensschnaps war schon längst aufgebraucht. Manni fand eine Flasche  der hiesigen Medizin, die gegen allerlei Unbill wirkt und unser Apotheker gab nach Lektüre der Zutatenliste sein ok.

Ein Apfel am Tag ersetzt bekanntlich den Hausarzt.  Es steht nirgends  geschrieben, in welchem Aggregatzustand er eingenommen werden muss, aber am sinnvollsten natürlich hoch konzentriert.😀
Der Radweg führte dann direkt an der Wasserlinie entlang, brach leider häufig ab und versandete dann buchstäblich.



Schieben, schieben, schieben, schieben, schieben, schieben, aber toller Blick. Wo kannst schon fast 35 km direkt an der Wasserlinie langfahren.

An diesem Küstenabschnitt hat am 6. Juni 1944  die Ladung der amerikanischen, englischen und kanadischen Truppen stattgefunden. Soldatenfriedhöfe und Denkmäler zeugen von den 100 Tagen währenden Kämpfen. Auch die Hinterlassenschaften unserer Vätergeneration in Form von Betonbunker und Betonsperren im Meer sind immer noch vorhanden. Wir fragen uns, warum Frankreich nicht von Deutschland die Besetigung dieser Bauwerke verlangt hat.



Nun knallt es um uns herum und es sind zum Glück nur Böller in Erinnerung an den Sturm auf die Bastille, dem Beginn der französischen Revolution. 

Wir haben über 80 km auf dem Tacho.und sind jetzt in Franceville-Plage, etwa 35 km vor Le Havre.  Morgen legen wir einen Ruhetag ein....Muss auch mal sein. Insgesamt haben wir jetzt ungefähr 1100 km hinter uns.

Abends erreichte uns dann noch eine frohe Botschaft der Restschwimmies aus Aurich.


Und manche von ihnen gehen sogar bis an ihre Grenzen😉


Wir waren auch gerade schwimmen.











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