So kalt wie es nachts ist, so heiß ist es tagsüber. Heute morgen gab es gefühlt Bodenfrost und das motiviert nicht gerade frisch, fromm und fröhlich dem Daunenschlafsack, der eigentlich 12 Grad Komforttemperatur verspricht, zu entschlüpfen. Aber wat mut, dat mut.
Das Höhenprofil versprach anfänglich nur moderate Steigungen. Bei der morgendlichen Kühle auch kein Problem.
Wir umfuhren die wunderschöne Baie de Somme, in der gerade Niedrigwasser eine gewaltige Wattenlandschaft freilegte. Der Gang zum Wasser ist wahrscheinlich mehrere Kilometer lang und stellt das ostfriesische Wattenmeer locker in den Schatten. Der Atlantik ist bei Ebbe tatsächlich so weit entfernt, dass er mit bloßem Auge nicht auszumachen ist.
Über einen Damm, der ein großes Wasserrückhaltebecken zum Freispülen des Hafens, ähnlich wie in Neßmersiel, schafft, sind wir in den Ort Le Crotoy eingefahren. Ehrlich, ohne Fahrrad hätte man diesen Ort nicht entdeckt, aber wirklich ein Geheimtip.
Nach einem richtig guten Milchkaffe ( auch dieser wird hier langsam rar durch die zunehmende Einführung von Kaffeautomaten mit schlabberigen Milchschaum) , haben wir uns den verschiedenen Angeboten an Meerestieren genähert. Tolles Fühstück auf einer Bank am Hafen mit Crevetten, geräucherten Stinten, Queller und natürlich Cidre.
Von dort ging es weiter Richtung Ètaples durch Naturschutzgebiete, die für die vielen Enten, Teichhühner, Gänse, Schwäne und Fischreiher das reinste Paradies zu sein schienen. Viele kleine Ortschaften hatten hier das Etikett einer pestizidfreien Kommune am Orteingangsschild befestigt.
Kühe im Leopardenfell gab es hier auch und ab und auch einen Gruß aus der Heimat durch eine schwarzbraune Mutantin aus der norddeutschen Küstenlandschaft. Auch ein gerade geborenes Kälbchen haben wir gesehen, noch feucht von der Fruchtblase und wackelig auf den Beinen. Das macht Hoffnung, dass Menschen mit Tieren doch artgerecht umgehen können.
Kurze Wassermelonenpause im Schatten. Im der Sonne fast 40 Grad. Merken wir nicht, weil wir einen konstanten kühle Gegenwind aus Nordwest haben💨
Diesen alten Zossen haben wir auch getroffen. Das Modell löst Wehmut aus. Warum werden solche Autos mit Seele und Persönlichkeit nicht mehr gebaut? Da konnte man
noch alles selbst reparieren und jährlich neue Bodenbleche einschweißen.
Verdammter Fortschritt😤
Ich will nicht schon wieder jammern, aber kurz vor unserem Ziel haben wir uns locker mindestens 10 km verfahren und zu guter letzt insgesamt noch mindesten 400 Höhenmeter bewältigen müssen.
Nun sind wir auf einen Campingplatz 95 Meter über dem Atlantik, mit einem Platz, den wir nur schiebend erreichen konnten. Klasse Blick, aber morgen müssen wir wieder runter und der erfahrende Radfahrer weiß, wo runter, da wieder rauf.😤
Campingplatz Outreau
Morgen Richtung Dünquerke noch einmal richtig Gummi geben in der Hoffnung, dass ab Calais das Bodenniveau das der ostfriesischen Marschlandschaft entspricht.
Heute gab es Pellkartoffeln, Kräuterquark mit reichlich Knoblauch und Tabulè als Vorspeise.
Aber wir haben 105 km auf dem Tacho












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