Wer schon einmal einen französischen Campingplatz bei Ferienbeginn bewohnt hat, weiß, dass die Geräuschkulisse der eines ostfriesischen Jahrmarktes entspricht. Über das im Stand Laufen lassen ihres übermotorisierten Familienautos scheinen französische Männer des unteren Bildungsniveaus irgendetwas zu kompensieren. Die Begriffe Feinstaub und Stickoxide scheinen im französischen Vokabular nicht zu existieren.
Wir waren froh, diesen Platz frühmorgens verlassen zu können, nicht ohne auch Lärm zu machen, was allerdings niemanden wirklich störte.
Der besandete aber feste Velocèan führte uns durch kleine Wälder auf recht hügelige Weise über la Barre des Monts Richtung Ile de Noirmoutier. Ich habe selten eine Brücke erlebt, die auf einer solch kurzen Distanz eine so unglaubliche Höhe erreichte......Der Blick auf den Atlantik aus dieser Höhe war allerdings gigantisch .
Zurück auf das Festland geht es nur über einen kilometerlangen Steindamm, der allerdings nur bei Niedrigwasser zu befahren ist. Warnschilder und Fluchttürme lassen vermuten, dass einige Zeitgenossen diesen Umstand wohl häufig ignoriert haben und die Gezeitenwelle ist hier schnell und hoch. Wir hatten Glück.
Wieder auf dem Festland führt der Radweg durch Austern- und Fischzuchtgebiete mit unendlich vielen Becken, Kanälen und kleinen Flüssen in denen sich allerlei Getier befindet und in der Luft wohl ebenso viel Fischreiher und Ibisse.
Kurz vor L'Epoids stießen wir dann direkt an einem verschlickten Fischerhafen auf einen kleinen Fischladen mit angrenzendem Verzehrraum. Alles typisch französisch mit bunten Plastikstühlen und -tellern. Die im Laden von uns ausgesuchten Austern und Lagustinos wurden uns dann ins Lokal gebracht. Was für ein tolles Frühstück.

Die
Route führte weiter nördlich über die sehr französische Hafenstadt
Pornic zu dem Ort mit dem merkwürdigen Namen Saint-Michel-Chef-Chef.
Hosseins
Thermometer zeigte in der Sonne unglaubliche 43 Grad. Die Hitze zog uns
die letzte Kondition aus den Leibern. Nach rund 80 km sitzen wir nun
auf einem ruhigen und vor allen schattigen Campingplatz.
Nun erst einmal gute Nacht. 22.17 Uhr. Zu spät für einen Text. Morgen geht's weiter Richtung Mont St. Michelle. Wir hatten heute mehr als 40 Grad in der Sonne. Dafür aber Austern, Langustinos und natürlich Rosè zum Frühstück. Bei einer Bestellung von einem Liter Wasser und einem Baguette gibt es immer eine Flasche Rosè dazu......merkwürdige Sitten hier in der Bretagne. Abends ist alle Qual der Steigungen vergessen.






























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