Wenn man glaubt, dass nur unsere Spezies die einzige wäre, die in der Lage ist, gegen den Willen des Körpers noch vor dem Ausgeschlafensein aufzustehen, dann irrt Mensch sich gewaltig. Um 5.30 packten wir vor dem erwarteten großen Regen die Packtaschen. Darauf haben mehrer hundert Mücken anscheinend nur gewartet und fielen während unserer Aktivitäten über uns her. Das Resultat dieser körperlichen Vereinigung war dann mehrere Stunden später zu bewundern. Mit freiem Oberkörper radelten wir durch Weizen- und Sonnenblumemfelder und sahen aus, als wenn wir einer akuten Windpockeninfektion anheim gefallen wären.. Aber am französischen Wegesrand gibt es natürlich eine wirksame
Gegenmedizin, nämlich eisgekühlten Rosè........ die einladende Fassade einer typisch französischen Kneipe verleitete uns aufs Äußerste zu Rosè, Moules und Espresso.
Das gibt es nur in Frankreich, eine Terrasse direkt an einer Hauptverkehrsstraße. Für uns nach ca. 50 km das wahre Paradies. Wir wurden, was selten ist in Frankreich, mit perfektem Englisch konfrontiert.
Die Betreiber kamen aus Irland und haben sich hier einen Traum erfüllt. Manni sah dann in der Kneipe einen irischen Whiskey, einen Jamesson, den er uns Wiskeybanausen ausgab.
Unser Weg lief immer Nähe der Küstenlinie entlang. Das ist der Atlantikküstenradweg, den wir irgenwann verlassen müssen um die westliche Küste der Bretagne abzukürzen. Unser Frühstück nahmen wir kurz hinter La Rochelle zu uns und wir konnten endlich die neue Espressokanne von Christinane ausprobieren. Klasse Espresso und die Regenwolken verzogen sich. Wer uns sagen kann, was das für ein Tier ist, dass sich im Wasser tummelte und uns das Baguette weggefuttert hat, gewinnt einen Rosè, versprochen.
Am Nachmittag kämpften wir uns gegen einen heftigen Westwind zur Küste. Nach weiteren 40 km trafen wir in Champagne Les Marais auf einen eher privaten Campingplatz bei Patrice und Mathilde, die uns herzlich aufnahmen und zur Begrüßung einen köstlichen Rotwein kredenzten.
Die Zelte konnten endlich in der Sonne trocknen und wir in Ruhe unser Abendbrot mit Hector, einem jungen spanischen Radfahrer auf dem Weg nach England, genießen. Den Einkauf tätigten wir in einem kleinen Superrette, mir einem Verkäufer, der original wie der Schauspieler Pierre Richard aussah, ungelogen.
Nun Euch allen und uns eine gute Nacht


























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