Um es gleich zu schreiben, heute ist der erste Tag unserer gemeinsamen Radtour und es regnet. Wir sind in Rochefort nach ca 88 km angekommen. Schon seit Stunden hat uns eine bedrohliche Wolkenbildung vor sich her getrieben. Aber der Reihe nach:
Heute um 6 Uhr nach einer für uns alle unruhigen Nacht, und es lag nicht nur an der Meeresbrandung und der wahrhaften Völlerei am Abend (von Jürgens knarrender Luftmatratze wollen wir erst gar nicht berichten), war packen und aufrödeln angesagt. Es lief noch nicht alles so routiniert ab, aber nach eineinhalb Stunden saßen wir auf den Rädern. Wir mussten um 9.00 die Fähre bekommen, die uns über die Gironde setzen sollte. Nach dem obligatorischen Abschiedsbild mit unseren neuen T-Shirts sind wir in den wirklichl frischen, aber sonnigen Morgen gestartet.
Die Morgensonne erwärmte den Asphalt des durch die Pinienwälder geführten Radweges. Der Duft der Pinien untermalt vom einsetzenden Gesang der Zikaden und dem Blick auf den Atlantik, ließ einen warmen Erinnerungsteppich von früheren Urlauben an diesem Ort entstehen. Man kann wirklich den Eindruck bekommen, dass zumindest in einigen Regionen die Franzosen die Radwege besser pflegen als ihre Bundesstraßen.
Um 9.00 haben wir die Fähre über die Gironde erreicht. 3 Erwachsene plus Räder 15.00 EURO. Erstes Frühstück an Bord mit Milchkaffee und Croissant. Drüben in Royan hat uns komoot sauber aus der Stadt und auf einen Atlantikfahrradweg geführt.
Der Weg führt direkt an der Küste lang und passiert die Orte Palmyre, le Mathes, Avert, dann läuft er durch das zentrale Austernzuchtgebiet für die Region und quert den Fluss La Seudre. Danach kommt viel nichts und ab und zu kleine romantische Orte, denen man den Austernreichtum ansehen kann.
Hosseins Tagesmenge an Austern
Natürlich gab es auch wieder unser Frühstück nach 50 km. 6 Eier in der Pfanne mit reichlich Knoblauch gewürzt, dazu reife Tomaten und Radieschen.
Langsam wurden wir unruhig wegen einer unheimlichen Wolkenformation, die uns wie Pech an den Gepäckträgern hing. Eine Abkürzung Richtung Rochfort scheiterte auf ganzer Linie, da wir den Fluss La Charente queren mussten, die Fähre aber wegen des Niedrigwassers nicht in Betrieb war. Das gleiche Ergebnis auch bei der zentralen Fähre zum Zentrum. Es blieb uns nichts anderes übrig, als über die riesige Brücke mit dem Verkehr einer deutsche Autobahn zu fahren. Eine Fahrspur für Räder mit der halben Türbreite war zwar vorhanden, wurde von breiten LKWs ebenfalls benutzt. Die Steigung war gigantisch und nur mit Gang 1 der Rholoffschaltung zu bewältigen. Die Abfahrt war dann auch nicht ohne und man muss aufpassen, dass sich die Frontgabel wegen des Gewichts der Lowrider nicht aufschaukelt.
Wir haben es gerade noch geschafft, in Rochfort unsere Zelte aufzubauen, bevor der Regen einsetzte. Manni und Hossein sind zum Supermarkt gefahren um einzukaufen nicht ohne die deutliche Anweisung von mir, genug Bier mitzubringen....tja, der Flüssigkeitsverlust.
Ich sitze jetzt im Zelt, schreibe den Blog, es regnet konstant, ohne dass der Himmel heller wird und Manni u Hossein bereiten in irgendeiner Unterkunft das Abendbrot vor. Bilder gibt es später, ich muss sie jetzt suchen und erst einmal etwas essen.










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